⏱️ Lesezeit wird berechnet … ✍️ Autor: Joas Richter 📅 10. August 2025

Konflikte im Team – mit dem Thomas-Killmann-Modell besser verstehen

Thomas-Killmann-Modell - teamfluence

Konflikte im Team sind unvermeidlich. Unterschiedliche Meinungen, Zeitdruck oder unklare Zuständigkeiten sorgen schnell für Spannungen. Doch ob ein Konflikt lähmt oder zu neuer Energie führt, hängt entscheidend davon ab, wie wir damit umgehen. Genau hier setzt das Thomas-Killmann-Modell an. Es beschreibt fünf typische Grundhaltungen im Konflikt: Durchsetzen, Vermeiden, Nachgeben, Kompromiss und Kooperation.
Ein Beispiel aus dem Kita-Alltag: Anna möchte unbedingt neue Spielgeräte anschaffen – „die Kinder brauchen mehr Bewegung!“ Markus dagegen plädiert für naturnahe Bereiche: „Ein Kletterbaum bringt mehr als ein fertiges Gerät.“

Durchsetzen

Anna beharrt auf ihrer Lösung. Entscheidung gefallen, aber Markus bleibt unzufrieden.

Vermeiden

Beide vertagen das Thema. Kurzfristig Ruhe, langfristig Spannung.

Nachgeben

Markus stimmt zu, fühlt sich aber übergangen.

Kompromiss

Ein bisschen Gerät, ein bisschen Natur – doch keiner ist ganz glücklich.

Kooperation

Beide entwickeln gemeinsam ein Konzept, das Bewegung UND Naturerfahrungen verbindet. Win-win.

Beispiel aus der Industrie

Auch in der Industrie zeigt sich die Kraft dieses Ansatzes: Ein Produktionsleiter und eine Qualitätsmanagerin geraten aneinander. Der Leiter will die Stückzahlen hochfahren, die Managerin mahnt strengere Kontrollen an.

– Setzen sich beide durch, blockieren sie sich gegenseitig.

– Vermeiden sie den Konflikt, drohen Fehler oder Lieferschwierigkeiten.

– Erst in der Kooperation entsteht eine tragfähige Lösung: Ein abgestimmtes Prüfverfahren, das Qualität sichert und gleichzeitig den Durchsatz steigert.

Gerade die Kooperation ist im Modell der Schlüssel. Sie bedeutet nicht, dass jeder ein Stück vom Kuchen abbekommt – sondern dass man gemeinsam einen größeren Kuchen backt. Kooperation braucht Zeit, Offenheit und die Bereitschaft, sich wirklich zuzuhören. Ebenso entscheidend ist es, Klarheit zu schaffen: klare Absprachen, transparente Rollen und ein gemeinsames Verständnis der Ziele. Denn ohne diese Klarheit bleibt Kooperation vage – mit ihr wird sie zu einem stabilen Fundament für nachhaltige Zusammenarbeit.

Fazit

Das Thomas-Killmann-Modell zeigt: Konflikte sind nicht das Problem – es kommt darauf an, wie wir sie gestalten. Durchsetzen, Nachgeben oder Kompromisse können kurzfristig helfen, doch echte Stärke liegt in der Kooperation. Sie ermöglicht kreative Lösungen, stärkt das Vertrauen im Team und verwandelt Spannungen in Antrieb. Wer Konflikte als Chance zur Klärung und Weiterentwicklung begreift, setzt nicht nur auf Harmonie, sondern auf echtes Wachstum – für Menschen und Organisationen.

Ihr möchtet Konflikte vermeiden und diese konstruktiv lösen? Wir unterstützen Euch gerne.